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MSC Cruises und Gasum schließen Partnerschaft für klimaneutralen Schiffsbetrieb

15. June 2023  Corinne Bleul 
Impressionen

Die Kreuzfahrtsparte der MSC Group und das skandinavische Energieunternehmen Gasum haben eine Absichtserklärung für eine wegweisende Zusammenarbeit unterzeichnet. MSC soll so der Zugang zu synthetischem Flüssiggas (e-LNG) gesichert werden, welches aus Wasserstoff hergestellt wird, der durch Hydrolyse mit erneuerbaren Energien und gebundenem CO2 erzeugt wird. Der von Gasum und MSC Cruises gemeinsam erstellte Strategieplan zur Senkung der Emissionen im Kreuzfahrtbetrieb von MSC, sieht ab 2026 große Mengen von mehreren tausend Tonnen e-LNG vor.

Des Weiteren unterzeichneten die Unternehmen einen langfristigen Vertrag über die Lieferung von Flüssigerdgas (LNG) für das neue Flaggschiff MSC Euribia. Gasum unterstützt mit dieser Vereinbarung MSC Cruises bei der Reduzierung von Emissionen durch den sofortigen Einsatz von LNG

Durch den Einsatz von LNG entstehen fast keine Schwefeloxid- und Feinstaubemissionen und Stickoxidemissionen werden stark reduziert sowie die Treibhausgasemissionen deutlich gesenkt. Die LNG-Technologie an Bord ermöglicht darüber hinaus jederzeit den Umstieg auf vollständig erneuerbares Bio-Flüssiggas (Bio-LNG) oder synthetisches Gas (e-LNG), um die Treibhausgasemissionen bis zu 100 Prozent zu reduzieren.

Indem die MSC Euribia erst kürzlich die historisch erste klimaneutrale Kreuzfahrt unternahm und dabei von der Emissionsreduzierung durch das von Gasum gelieferte Flüssigbiogas profitierte, bewies sie, dass eine klimaneutrale Kreuzfahrt bereits heute möglich ist. Das Schiff fuhr vier Tage lang von Saint-Nazaire in Frankreich nach Kopenhagen und nutzte Bio-LNG mit einem Massenbilanzansatz, der ökologisch effizientesten Methode, die Vorteile von erneuerbarem Biogas zu nutzen. Die Reederei kaufte über 400 Tonnen Bio-LNG von Gasum, um sein Engagement für den Einsatz von erneuerbaren Kraftstoffen und Maßnahmen zur Energiewende auf der klimaneutralen Reise zu unterstreichen. MSC Cruises ist das erste Kreuzfahrtunternehmen der Branche, welches Bio-LNG, mit dem sich nachweislich die Emissionen während des gesamten Lebenszyklus erheblich reduzieren lassen, als Treibstoffquelle kauft.

Linden Coppell, Vice President of Sustainability and ESG bei MSC Cruises, sagte: „Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit Gasum auf unserem Weg zur Klimaneutralität. Die Sicherung einer zuverlässigen Versorgung mit LNG und e-LNG ist dabei von entscheidender Bedeutung. Die Absichtserklärung und die langfristige Vereinbarung, die wir heute bekannt gegeben haben, sind wichtige Schritte auf diesem Weg. Die Partnerschaft mit Gasum wird uns den Zugang zu neuen und saubereren Kraftstoffen ermöglichen, welche für die Verwirklichung einer klimaneutralen Schifffahrt erforderlich sind. Wir brauchen mehr Lieferanten wie Gasum, die unsere Branche bei ihren Umweltzielen unterstützen. Wir sind bereit und warten darauf, mehr von diesen neuen Kraftstoffen zu kaufen.“

Mika Wiljanen, CEO von Gasum, ergänzt: „Als Anbieter von alternativen Kraftstoffen, der sich für die Energiewende einsetzt, ist Gasum stolz darauf, MSC Cruises, einen wichtigen Akteur im Schiffssektor, bei seinem Ziel zu unterstützen, den ökologischen Fußabdruck des Unternehmens zu verbessern. Gleichzeitig unterstützt MSC Cruises die Entwicklung des vielversprechendsten alternativen Treibstoffs, indem es die Nachfrage stärkt. Diese Absichtserklärung zu e-LNG ist ein Meilenstein für die Schifffahrtsindustrie, da sie zeigt, dass e-LNG der Schifffahrt innerhalb kurzer Zeit zur Verfügung stehen wird. Wir freuen uns auch sehr über die langfristige LNG-Liefervereinbarung, die für uns der Beginn einer langfristigen Zusammenarbeit ist.“

Was ist e-LNG oder synthetisches Gas?
Durch das Strom-zu-Gas-Verfahren kann E-LNG synthetisch hergestellt werden, wobei zunächst mit Hilfe von erneuerbarem Strom, beispielsweise Wind- oder Sonnenenergie, Wasserstoff aus Wasser hergestellt wird. Durch Zugabe von nicht-fossilem Kohlendioxid, das aus der Kohlenstoffabscheidung gewonnen wird, kann der erzeugte Wasserstoff dann zu Methan weiterverarbeitet werden. 

Das dabei entstehende synthetische, erneuerbare Methangas ist vollständig mit Erdgas und Biogas austauschbar. Wenn es verflüssigt wird, ist es ebenfalls vollständig austauschbar mit LNG und Bio-LNG, was bedeutet, dass es über die bereits bestehende Infrastruktur – Lastwagen, Schiffe, Pipelines – transportiert werden kann, wobei auch die bestehenden Gasnetze genutzt werden können. 
Es bedeutet auch, dass synthetisches Gas direkt in den Dual-Fuel-Motoren an Bord verwendet werden kann, welche derzeit mit Erdgas, Biogas, LNG oder Bio-Flüssiggas in jedem Verhältnis betrieben werden. Hier sind keine zusätzlichen Investitionen in neue Anlagen oder Änderungen erforderlich.

Synthetisches Gas oder e-LNG ist, im Gegensatz zu alternativen Kraftstoffen wie Ammoniak oder Methanol, welche sich sowohl in Bezug auf die Produktion als auch auf die Infrastruktur noch im Entwicklungsstadium befinden, ein konkreter Weg zur Dekarbonisierung des Seeverkehrs und des Landtransports in den nächsten Jahren.

Bis 2027 ist es das strategische Ziel von Gasum jährlich sieben Terawattstunden (7 TWh) erneuerbares Gas auf den Markt zu bringen. Für die Kunden von Gasum würde das Erreichen dieses Ziels eine jährliche kumulierte Kohlendioxidreduzierung von 1,8 Millionen Tonnen bedeuten.

Merkmale der MSC Euribia und Umwelttechnologien der Kreuzfahrtsparte: 

Zahlen und Fakten zur MSC Euribia

  • Bruttoraumzahl: 184.011
  • Länge: 331 m
  • Breite: 43 m
  • Höhe: 73,6 m
  • Passagierkapazität: 6.334

Motoren und Kraftstoffe

  • Vier Wärtsilä Dual Fuel Motoren: 2 x 16V46DF und 2 x 12V46DF 
  • Die Motoren können mit Flüssigerdgas (LNG) und schwefelarmem Marinegasöl (MGO) betrieben werden

Weltweit erste Netto-Null-Emissions-Kreuzfahrt: 
Auf ihrer ersten Reise von St. Nazaire nach Kopenhagen ist die MSC Euribia mit Bio-LNG in einem Massenbilanzsystem gefahren, der kostengünstigsten und umweltfreundlichsten Methode, die Vorteile von erneuerbarem Biogas zu nutzen. Das Schiff kann mit Flüssigerdgas (LNG) betrieben werden, das Schwefeloxide und Feinstaub praktisch eliminiert und Stickoxide um 85 Prozent reduziert. Außerdem werden dadurch die Treibhausgasemissionen um bis zu 20 Prozent (auf CO2-Äquivalentbasis) reduziert. 

LNG ist ein Übergangskraftstoff: Die Motorentechnologie und die Kraftstoffsysteme an Bord können bereits heute Bio- und synthetisches LNG verwenden. Das Schiffskonzept kann in Zukunft so umgerüstet werden, dass die mit LNG angetriebenen Schiffe mit grünem Methanol betrieben werden können. MSC Cruises setzt sich für die Verwendung von erneuerbaren Kraftstoffen ein und beschleunigt die Energiewende hin zu einem klimaneutralen Betrieb. 

Energie-Effizienz 
Die MSC Euribia ist das energieeffizienteste Kreuzfahrtschiff aller Zeiten und wird einen IMO Energy Efficiency Design Index (EEDI) erreichen, welcher 55 Prozent über den derzeitigen Anforderungen liegt, und soll zum Zeitpunkt ihres Stapellaufs das leistungsstärkste Kreuzfahrtschiff der Welt sein. 

Das Schiff wird bis zu 19 Prozent weniger Treibhausgasemissionen pro Passagier und Tag ausstoßen als ihre Schwesterschiffe, welche mit konventionellen Schiffskraftstoffen fahren und bis zu 44 Prozent weniger Treibhausgasemissionen pro Passagier und Tag ausstoßen als Schiffe, die erst vor 10 Jahren gebaut wurden. 

Fortschrittliche Wasser- und Recyclinganlagen 
Das Abwasser wird in einer sehr hohen Qualität aufbereitet, die besser ist als die vieler kommunaler Kläranlagen an Land. Die Technologie entspricht den strengsten internationalen IMO-Normen – einschließlich des Baltic Standard. Fortschrittliche Recyclingsysteme fördern die Reduzierung, Wiederverwendung und Wiederverwertung der an Bord anfallenden Abfälle. 

Bis 2050 hat sich MSC Cruises verpflichtet, klimaneutral zu werden. Die Emissionsintensität des Schiffsbetriebs der Reederei ist seit 2008 um 33,5 Prozent gesunken, und die Zielvorgabe der IMO für 2030 wird MSC um 40 Prozent übertreffen. Um Klimaneutralität zu erreichen, bedarf es mehr als nur weiterer betrieblicher Effizienzsteigerungen: MSC setzt auf neue Technologien und stellt auf kohlenstofffreie und erneuerbare Kraftstoffe um. Die Kreuzfahrtsparte arbeitet mit Treibstofflieferanten und anderen an der Einführung nachhaltiger Kraftstoffe wie moderner Biokraftstoffe und Biogas.

Grüner Wasserstoff und grünes Methanol sowie synthetische e-Kraftstoffe werden mit Blick auf die Zukunft wahrscheinlich zu unserer Dekarbonisierung beitragen. Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung skalierbarer Lösungen, die universell eingesetzt werden können.

Über Gasum
Das Energieunternehmen Gasum ist ein Experte im skandinavischen Gassektor und Energiemarkt und bietet saubere Energie und Expertendienste für den Energiemarkt für die Industrie sowie saubere Kraftstofflösungen für den Straßen- und Seeverkehr an. Das Unternehmen hilft seinen Kunden nicht nur dabei, ihren eigenen Kohlendioxid-Fußabdruck zu reduzieren, sondern auch den ihrer Kunden. Gemeinsam mit seinen Partnern fördert Gasum die Entwicklung hin zu einer kohlenstoffneutralen Zukunft an Land und auf See. Weitere Informationen: gasum.com 

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