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Die Zukunft der MEYER WERFT ist gesichert

17. September 2024  Franziska Unger 
Impressionen

Der Weg zur Rettung des Traditionsunternehmens ist geebnet, denn um ihre wirtschaftliche Zukunft zu sichern, bekommt die MEYER WERFT in Papenburg umfassende Unterstützung! Rund 80 Prozent der Anteile an der MEYER WERFT übernehmen der Bund und das Land Niedersachsen gemeinsam, wobei sie zusätzlich 400 Millionen Euro investieren.

Sie planen außerdem, Bürgschaften in Höhe von jeweils etwa einer Milliarde Euro zu gewähren. Dies ist eine gängige Praxis in anderen Industrien sowie im europäischen Kreuzfahrtschiffbau. Mit diesen Mitteln sollen die bestehenden festen Aufträge finanziert und das Unternehmen stabilisiert werden. Das Unternehmen hat nun sämtliche erforderlichen Vereinbarungen mit dem Land, dem Bund und den Banken abgeschlossen.

Seit über 225 Jahren ist die MEYER WERFT ein zentraler Akteur der deutschen Schiffbauindustrie und international für ihre erstklassigen Kreuzfahrtschiffe bekannt. Die finanzielle Notlage der MEYER WERFT ist durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie, den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und die stark gestiegenen Rohstoffpreise verursacht worden.

In der Branche ist es üblich, dass 80 Prozent des Baupreises erst bei der Auslieferung des Schiffes gezahlt werden. Daher muss die Werft den Bau mit Krediten zwischenfinanzieren. 

Die zugesagten Bürgschaften werden dafür eingesetzt, während das Unternehmen trotz der aktuellen finanziellen Herausforderungen über Aufträge im Wert von 11 Milliarden Euro bis 2031 verfügt und international weiterhin gefragt bleibt.

Dies verdeutlicht, wie wichtig die Werft für die regionale und nationale Wirtschaft ist, insbesondere hinsichtlich der Schaffung von Arbeitsplätzen und der Förderung technologischer Innovationen. 

Sicherung von Arbeitsplätzen und Fortführung des Betriebs

Die Arbeitsplätze bei der MEYER WERFT und in ihrem umfangreichen Zuliefernetzwerk werden durch die erfolgreiche Refinanzierung gesichert. Zusätzlich zu den mehr als 3.000 direkt bei der Werft Beschäftigten sind Tausende weitere Arbeitsplätze in der Region durch Zulieferbetriebe und Dienstleister eng mit der Zukunft der Werft verknüpft.

Laut unabhängigen Gutachtern hängt die Existenz von über 20.000 Arbeitsplätzen in Deutschland, sowohl direkt als auch indirekt, vom Fortbestand der Werft ab.

Gemeinsame Bürgschaften zur Stabilisierung

Neben der Übernahme der Anteile planen Bund und Land, Bürgschaften in Höhe von jeweils etwa einer Milliarde Euro zu gewähren. Um die finanzielle Stabilität der Werft zu gewährleisten und sowohl den aktuellen Betrieb als auch zukünftige Vorhaben abzusichern, sollen diese Bürgschaften bereitgestellt werden.

Die Werft wird durch diese Bürgschaften auf einen stabilen Kurs gebracht, während gleichzeitig die finanzierenden Banken die Möglichkeit erhalten, sich an der langfristigen Zukunftsgestaltung der MEYER WERFT zu beteiligen.

Rückkehr in private Hände angestrebt

Obwohl der Bund und das Land Niedersachsen die Übernahme der Anteile planen, ist klar, dass diese Lösung nicht dauerhaft sein wird, stattdessen haben alle Beteiligten das Ziel, die MEYER WERFT langfristig wieder in private Hände zu übergeben. Der Eigentümerfamilie Meyer wurde ein entsprechendes Rückkaufrecht eingeräumt.

„Unser Ziel ist es, die MEYER WERFT und damit seine Mitarbeitenden in eine erfolgreiche und gesicherte Zukunft zu führen. Wir glauben fest daran, dass unser Unternehmen mit seiner innovativen Technologie und seinem engagierten Team eine Zukunft hat“, betont Bernd Eikens, CEO der MEYER WERFT. „Wir sind zuversichtlich, gemeinsam gestärkt aus dieser Krise hervorzugehen und unsere Position als eines der führenden Unternehmen im internationalen Schiffbau zu behaupten. Wir bedanken uns bei den Beschäftigten, Partnern und Kunden für das entgegengebrachte Vertrauen und die Unterstützung in dieser herausfordernden Zeit.“ 

Ralf Schmitz (CRO & CFO) ergänzt: „Ich muss sagen, dass uns hier allen gemeinsam etwas Außerordentliches gelungen ist. Doch unsere Arbeit ist noch nicht getan, genaugenommen beginnt sie nun erst. Wir haben ein tragfähiges Konzept und einen Restrukturierungsplan erarbeitet, den es nun umzusetzen gilt. Ein ordentlicher Berg an Hausaufgaben ist in den nächsten Monaten und Jahren zu bewältigen, damit die MEYER WERFT wieder auf einen guten Kurs kommt und ihre Zukunft und damit aller Mitarbeitenden nachhaltig gesichert ist. Ich bin sehr zuversichtlich, dass das gelingen wird.“

Der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) betont: “Wir haben hier vor allergrößten Herausforderungen gestanden, die innerhalb kürzester Zeit gemeistert werden mussten. Deshalb bin ich sehr dankbar und durchaus auch stolz darauf, dass alle Akteure gemeinsam an dem Ziel gearbeitet haben, für die MEYER WERFT und ihre Beschäftigten die Basis für eine erfolgreiche Zukunft zu schaffen. Dass die solide Finanzierung nun pünktlich steht, ist der gemeinsame Erfolg aller Beteiligten.” 

Der CDU-Fraktionschef im niedersächsischen Landtag Sebastian Lechner ergänzt: Der Weg zur Neuausrichtung ist ein großer Meilenstein. Am Ende steht der unerschütterliche Wille, gemeinsam die Zukunft der Meyer Werft zu sichern – um sowohl den Standort und die Arbeitsplätze in Papenburg als auch die wichtige Schiffbau-Kompetenz in Deutschland zu erhalten. Für dieses Ziel stehen wir überparteilich in Niedersachsen und im Bund zusammen. Ich bin überzeugt, dass die Werft nun schnell wieder auf die Beine kommt und erneut in eine erfolgreiche, innovative Zukunft startet. Die beste Garantie für den Standort ist die Führung der Meyer Werft als familiengeführtes Unternehmen.“

Der niedersächsische Finanzminister Geralt Heere (Grüne) sagt: „Die Meyer-Werft ist ein Schlüsselunternehmen für den Nordwesten Niedersachsens und weit darüber hinaus – dies rechtfertigt das enorme Engagement des Landes. Mit diesem gemeinsamen Kraftakt ermöglichen wir eine nachhaltige Neuausrichtung der Werft, die für tausende Arbeitsplätze in der Region und innovativen Schiffsbau steht.“

Bernard Meyer bedankte sich für die Unterstützung von Land und Bund und wies darauf hin, dass eine tragfähige Lösung für die Werft gefunden werden müsse, sobald sich die öffentliche Hand zurückzieht. Er sagte: “Ich bin sehr dankbar dafür, dass alle an einem Strang gezogen haben, um uns diese Finanzierungsbrücke zu bauen. Ich bin aber auch überzeugt davon, dass wir nun aus eigener Kraft die Kurskorrektur hinbekommen, und eines Tages wieder ein wirtschaftlich gesundes und erfolgreiches, familiengeführtes Vorzeigeunternehmen sein werden.”

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