Best of St. Lucia

31. März 2018  Nina Schramm 
Impressionen

St. Lucia ist ein grünes Paradies mit exotischen Blumen, wuchernden Pflanzen und süßen Früchten. Als hätte man die gesamte Insel in ein gläsernes Gewächshaus gesetzt, blüht und gedeiht es überall. Vor allem aber ist St. Lucia die Insel der Bananen, die es in vielen Farben und Formen gibt. Dazu gedeihen nahezu alle tropischen Früchte, die man sich denken kann. Mangos, Mandeln, Ananas, Liebeapfel, Orangen und Ananas – wer durch die Natur streift, pflückt sich einfach, wonach ihm der Sinn steht.

exotische rote Blume auf St. Lucia in der Karibik

Wer St. Lucia wirklich erleben möchte, muss sich ins Inselinnere begeben. Am besten lässt man Taxi und Bus stehen und bucht sich auf einem offenen Safariwagen ein – ein Ausflug an frischer Luft, ganz dicht an der Natur. Eine schöne Tour führt zum Latille Wasserfall. Auf dem letzten Stück des Weges geht es zu Fuß durch den Regenwald – vorbei an Riesenfarnen, Hibiskusbüschen, mächtigen Diffenbachien, wilden Orchideen und leuchtenden Helikonien. Dazu zwitschert und zirpt es aus dem dichten Dschungel – vom winzigen Kolibri bis zum leuchtend gelben Saint-Lucia-Waldsänger sind hier zahlreiche Vogelschönheiten vertreten. Eher selten sieht man den farbenprächtigen, streng geschützten „St. Lucia Parrot“, auch „Jacquot“ genannt.

Latille Wasserfall Richtungsschild im Regenwald von St. Lucia Latille Wasserfall im Regenwald von St. Lucia

Doch auch an den Küsten gibt sich die „schöne Helena der Antillen“, so ihr Beiname, als Postkartenschönheit. Besonders beliebt sind die berühmten Pitons. Die beiden zuckerhutförmigen Bergkegel wachsen rund 800 Meter unvermittelt aus dem Meer hinaus und zeigen, woraus St. Lucia besteht: aus Lavagestein, das vor ewig langer Zeit aus der Tiefe noch oben geschleudert wurde. Schon immer war die Fruchtbarkeit der Insel ihr größtes Pfund. Kein Wunder, dass sie hart umkämpft war. Im Jahre 1650 ließen sich französische Siedler nieder. Danach wechselte die Insel genau 15-mal die Landesflagge abwechselnd von der französischen Trikolore zum britischen Union Jack, bis sich 1814 die Briten dauerhaft festsetzten.

Berühmtester Sohn von St. Lucia ist Derek Walcott, der 1992 den Literaturnobelpreis erhielt. Das große Thema seines Werks ist die kulturelle Identität der karibischen Völker, die als Zwangsarbeiter aus Afrika kamen und später durch Kultur und Sprache der einstigen Unterdrücker beeinflusst wurden. In der Hauptstadt Castries ist der zentrale Platz nach Derek Walcott benannt. Am Platz finden sich auch die Öffentliche Bibliothek in einem viktorianischen Gebäude aus dem 19. Jahrhundert und die neugotische Kathedrale der Unbefleckten Empfängnis. Tipp: Karibisches Feeling kann man – vor allem am Samstag - in der Markthalle nahe dem Hafen erleben. Hierher strömen von der ganzen Insel die Marktfrauen zusammen und bieten ihr frisch geerntetes Obst und Gemüse an.

Statue des Nobelpreisträgers Derek Walcott in St. Lucia Markt in St. Lucia in der Karibik

Ihre ganze Schönheit spielt die Insel bei einer Fahrt in den Süden aus. Von Castries geht es zunächst zur Marigot Bay, einer romantischen Bucht, die auch Yachtbesitzer gerne als Ankerplatz wählen. Nächstes Ziel ist Soufrière, die erste Hauptstadt St. Lucias, die 1746 von den Franzosen gegründet wurde. Schlanke Kokospalmen recken sich auf dunklem Lavasand, Fischerboote dümpeln im smaragdfarbenen Wasser und dahinter erheben sich die dicht bewaldeten Bergkuppen des Petit Piton und des Gros Piton – Karibikfeeling pur.

Marigot Bay die romantische Bucht von St. Lucia

Zu Fuße der Pitons finden sich brodelnden Schwefelquellen, die „Sulphur Springs“. Weitere Sehenswürdigkeit ist das Soufrière Estate mit den Diamond Botanical Gardens. Auf schmalen Pfaden kann der Besucher durch die üppige Naturpracht spazieren und die Diamond Falls bewundern, die dank des mineralhaltigen Wassers in vielen Farben schimmern. Wer historisch interessiert ist, kommt auf Pigeon Island im Norden zu seinem Recht. Erst diente die Felseninsel als Piratennest, später als Stützpunkt der Briten mit Blick auf das französische Martinique. Heute ist die Halbinsel Nationalpark, bietet Ruinen aus der Kolonialzeit und ein Besucherzentrum.

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