Best of Valencia – Highlights & Geheimtipps
Die kleine Schwester Barcelonas, Valencia, hat einiges zu bieten und hat längst begonnen der katalanischen Trendcity ihren Rang abzulaufen. „Ich finde, Valencia ist das bessere Barcelona“, sagt Emily, die es nach dem Abitur aus dem kühlen Hamburg zu einem Gastaufenthalt in eine valencianische Familie zog. Sie blieb, begann ihr Studium und jobbt nebenher als Gästeführerin. „Ich liebe hier vor allem die quirlige Atmosphäre und die Lebensfreude der Menschen, dazu kommen tolle Restaurants, Bars und viel Sonnenschein. Vor allem die Altstadt ist wunderschön. Am liebsten würde ich hier für immer leben.“ Vor allem lobt Emily das kulinarische Angebot, das Gourmet-Menüs in Sterne-Restaurants ebenso bietet wie leckere Tapas in kleinen Bars. Valencia ist durch und durch eine Stadt für Genießer und Trendsetter. Vom Highlight bis zum Geheimtipp – das sind Emilys Empfehlungen für Valencia.
Mercado de Colón – Mandelmilch und Gebäck
Highlight und gleichzeitiger Geheimtipp ist der Mercado de Colón, eine Markthalle in einem prächtigen Jugendstilgebäude mitten im Zentrum von Valencia. Dort dreht sich nicht mehr alles um frisches Obst, Fisch und Gemüse, sondern vielmehr werden die Besucher der Mercado de Colón mit bereits fix und fertig zubereiteten Leckereien gelockt. Trendige Cafés, Bars und angesagte Sternerestaurants buhlen um die Gunst der hungrigen Gourmets, es warten Degustationen, Workshops und thematische Führungen mit kulinarischem Schwerpunkt. Der Mercado de Colón ist auch der ideale Platz, um eine „Horchata“ zu kosten, eine typisch valencianische Erdmandelmilch. Die lokale Spezialität wird am liebsten mit kleinen Gebäckstückchen, den „Fartons“, genossen. „Ich trinke meine Horchata am liebsten in der Horchateria Daniel. Doch es gibt auch andere tolle Cafés, die sie auf der Speisekarte haben. Eine super Empfehlung ist auch das ‚Mi Cub‘, ein schickes Restaurant mit den leckersten Burgern, die ich jemals gegessen habe. Typisch valencianische Küche gibt es im ‚Habitual‘. Und wem bei sommerlicher Hitze der Sinn nach einem kühlen Bier steht, begibt sich am besten ins Untergeschoss. Dort kann man sich im ‚Las Cervezas del Mercado‘ durch die ganze Bandbreite internationaler Biermarken kosten.“
Mercado de Colón, Carrer de Jorge Juan, 19, 46004 València
"Horchata de chufas" selber machen
Wieso nicht einfach die valencianische Mandelmilch selber machen? Hier ein Rezept zum Ausprobieren für zu Hause.
Zutaten:
· 1 Kg chufas (Erdmandeln)
· 1 kg Zucker
· 5 Liter Wasser
· 1 Stange Zimt
Zubereitung:
Nachdem die chufas gründlich gereinigt sind, eine Nacht in kaltem Wasser einlegen und einweichen lassen. Wenn die Erdmandeln genügend Wasser aufgesogen haben, erneut waschen und dann das Wasser ausdrücken. Danach die Erdmandeln in einen Mixer geben und zu einer weichen Paste verarbeiten. Falls nötig kann man ein wenig Wasser beim mixen hinzugeben. Danach 5 Liter Wasser und Zimt hinzugeben und umrühren. Das Gemisch ein paar Stunden in den Kühlschrank stellen, danach den Zucker hinzufügen und rühren bis er sich auflöst. Jetzt das Gemisch sieben, bis nur noch das milchige Getränk übrigbleibt. Danach kühlen, trinken und genießen!
Valencia – Die Stadt für Genießer und Gourmets
In Valencia bleibt niemand hungrig – überall locken Köstlichkeiten für den kleinen oder großen Hunger. Auch auf Sterneniveau lässt es sich hervorragend speisen. Eine neue Adresse für Gourmets ist das stylische Sucede im Caro Hotel in der Innenstadt. Chef Miguel Angel Mayor hat sich bereits einen Eintrag im Guide Michelin erkocht und überzeugt mit seinem Schwerpunkt auf lokalen Spezialitäten. Emilys Tipp im Sucede: „Grandios ist das Menü Valencia – eine kulinarische Reise durch die Geschichte der Stadt mit den unterschiedlichen kulturellen Einflüssen. Das reicht vom Appetizer, der an die Zeit der Römer erinnert, bis zu Menügängen mit arabischen Anklängen. Wer sich ein wenig mit der Geschichte Valencias beschäftigen und gleichzeitig hervorragend speisen möchte, sollte dieses Menü wählen.“ Auch der futuristisch anmutende Gebäudekomplex Veles e Vents – Wind und Segel – im Yachthafen Marina Real Juan Carlos I von Valencia lädt zu herausragenden gastronomischen Erlebnissen ein. Im Sommer 2016 eröffnete dort das La Marítima. Dort kreieren die Brüder Javier und Jorge de Andrés, die zur Elite der valencianischen Gastronomieszene zählen, moderne und innovative Reisgerichte, gerne kombiniert mit frischen Meeresfrüchten. „Reisgerichte sind übrigens ein Markenzeichen Valencias“, erzählt Emily. „Vor den Toren der Stadt liegt die Albufera Valenciana, ein Naturparadies, das gleichzeitig zu den bedeutendsten Reisanbauregionen Spaniens zählt. Der Reis stammt ursprünglich aus Asien und wurde im 8. Jahrhundert von den Mauren hier eingeführt. Kein Wunder also, dass die Paella von Valencia aus ihren Siegeszug rund um die Welt angetreten ist. Ein wunderbarer Ort, um den Naturpark zu genießen, ist übrigens die Arroceria Duna direkt am Strand mitten in den Dünen. Allein die Reisgerichte sind die Anfahrt wert.“
Sucede, Carrer de l'Almirall, 14, 46003 València
Veles e Vents, Marina Real Juan Carlos I, Muelle de la Aduana, s/n, 46024 Valencia
Ganz im Trend – vegane und grüne Küche
„Auch in Valencia gibt es immer mehr, meist junge Leute, die Wert auf gesunde, regionale und vermehrt auch auf vegane Küche legen“, erzählt Emily. „Ich selber esse nicht vegan oder vegetarisch, doch manche dieser Gerichte schmecken so lecker, dass man gut und gerne auf Fleisch und tierische Produkte verzichten kann.“ Gesunde und originelle Kreationen für Vegetarier und Veganer gibt es zum Beispiel bei „Ana Eva“. Köstliche Salate mit Zutaten frisch vom Markt, Gemüselasagne und pfiffig gewürzte Reispfannen gehören zu den Spezialitäten. Eine weitere gute Adresse ist das Kimpira. Es gibt zwei Fischgerichte auf der Karte, ansonsten können Vegetarier und Veganer nach Herzenslust bestellen. Besonders beliebt sind die Kimpi-Burger und die Spaghetti mit Ziegenkäse und Wildpilzen.
Ana Eva, Calle Turia, 49, 46008 Valencia
Kimpira Restaurant, Carrer del Convent de Sant Francesc, 5, 46002 València
Stadtviertel Ruzafa – hip, cool, schick
Kreative, Künstler, Studenten und Trendsetter – fast jede Stadt hat ein Viertel, in dem sich alle wohlfühlen, die dem allzu etablierten Leben ein Schnippchen schlagen möchten. In Valencia heißt dieses Viertel Ruzafa. Das ehemalige Arbeiterviertel südlich des Hauptbahnhofs zeigt historischen Charme und ist beliebter Treffpunkt für Bohemiens, Trendsetter und Schaulustige. Jede Menge Cafés, Bars, kleine Shops und originelle Restaurants laden zum Bummeln und Verweilen ein. Tagsüber ist Ruzafa ein Eldorado für Shopping-Queens, die in Vintage-Läden, Boutiquen und Designerläden tolle Stücke finden. Dazu gibt es Galerien, Buchshops und jede Menge originelle Läden für Deko- und Lifestyle-Produkte. Nachts brummt das Viertel vor Leben – ganz Valencia scheint in den lauen Sommernächten unterwegs zu sein, um die Nacht zum Tag zu machen und ja nichts zu verpassen. Die winzigen Restaurants quellen über vor Leuten und kleine Grüppchen stehen plaudernd und trinkend vor den Bars und Clubs. Eine Institution und aus keinem Reiseführer wegzudenken, ist das Ubik Café, eine urgemütliche Mischung aus Buchladen und Café, das sich in keine Schublade einordnen lässt, was Teil der Beliebtheit ausmacht. Wer hier mit einem Buch in der Hand und einem Espresso vor sich am Fenster sitzt und dem Treiben auf der Straße zuschaut, fühlt den Puls der Stadt auf ganz besondere Weise. „Das Ubik Café hat sich in Ruzafa zu einer Art eigenständigem Kulturzentrum entwickelt. Ich komme oft zu Jazz-Konzerten und Lesungen hierher, die Atmosphäre ist einmalig.“ Emily empfiehlt noch eine weitere, sehr originelle Lokalität, das „La Bella de Cadiz“. „Es ist eine Mischung aus Bar und Vintage-Shop. Hier kann man seinen Gin-Tonic genießen und nebenher auf die Preisschildchen all der verrückten Teile von der Schaufensterpuppe bis zu kitschigen Nippes-Figuren schauen. Second-hand ist in Valencia super angesagt und dieser Laden gehört zu den originellsten.“
Ubik Café, Carrer del Literat Azorín, 13, 46003 València
La Bella de Cadiz, Calle Cadiz 54, 46006 Valencia
Catedral de Valencia – Aufstieg lohnt sich
Es ist eng, es ist steil: Genau 207 Stufen muss man überwinden, wenn man per Wendeltreppe den Turm der Catedral de Valencia y Miguelete von Valencia erklimmen will. Doch der Aufstieg lohnt: Aus der Höhe bietet sich ein fantastischer Rundumblick auf die Stadt, auf die Gassen der Altstadt und den Plaza de la Virgen mit dem prächtigen Brunnen Fuente del Turia, der stets von Einheimischen und Touristen umlagert ist. „Die Catedral de Valencia ist ein eindrucksvolles Gebäude und doch ist es schwer einzuordnen“, erklärt Emily. „Sie ist verwinkelt und eine verrückte Mischung aus verschiedenen Stilen. Das verwundert nicht, denn der Bau dauerte rund 200 Jahre. Als Laie sieht man das an den drei Toren der Kirche. Eines ist im barocken, eines im gotischen und eines im romanischen Stil gestaltet. Wer diese Stile einmal im direkten Vergleich sehen möchte, muss nach Valencia kommen.“ Auch kirchengeschichtlich ist die Kathedrale interessant. Sie bewahrt den berühmten „Heiligen Kelch“, der, so sagt die Überlieferung, Jesu Christi beim Letzten Abendmahl mit seinen Jüngern diente. Nach dem Besuch der Kathedrale lädt der angrenzende Plaza Redonda mit Shops und Cafés zu einem Besuch ein. Rund um den Plaza Redonda finden sich viele verwinkelte Gässchen mit Tapas-Bars und Mini-Shops. Beim Herumstreifen entdeckt garantiert jeder seinen persönlichen Geheimtipp.
Catedral de Valencia, Plaça de l'Almoina, s/n, 46003 València