Das Kap Hoorn – hier liegt Abenteuer in der Luft. Die südlichste Spitze Südamerikas ist bekannt für seine stürmische See mit schiffshohen Wellen und reißenden Winden. Im 17. Jahrhundert begaben sich die Kapitäne und ihre Matrosen in Lebensgefahr, wenn sie es umrunden wollten. Und viele scheiterten. Doch wer sich den wilden Mächten des Ozeans erfolgreich stellte, durfte während des Essens einen Fuß auf den Tisch legen und eine goldene Kreole am Ohr tragen, als Zeichen dafür, dass man der See getrotzt und die gefährlichste Passage der Welt umschifft hatte.
Auch heute üben die Wildheit der See, die Eisberge und die unberührte Natur eine starke Anziehungskraft auf abenteuerlustige Segler aus. Denn das Kap Hoorn auf der Isla de Hornos in Chile, welche zum Archipel von Feuerland gehört, bildet das Ende der Anden und ist wegen der unberechenbaren Gewalt des Ozeans noch immer unbesiedelt. Daher bietet sich noch heute bei einer Fahrt um das Kap die gleiche, wunderschöne Aussicht auf die unberührte Natur, welche auch schon die Entdecker hatten: schroffe Felsen mit tiefen Höhlen und dicht bewachsene Klippen, an denen die Gischt der sich brechenden Wellen hochspritzt, darüber kreisen Möwen am Himmel und draußen auf dem Meer treibt ein Eisberg.
Zwischen dem 18. und dem 20. Jahrhundert war das Kap Hoorn eine wichtige Handelsroute, die allerdings durch die Öffnung des Panamakanals schnell überholt wurde. So behält das Kap bis heute seinen wilden Ruf, der noch immer Abenteuer verheißt. Bei einer Umfahrung des Kaps fühlt man sich wie ein Entdecker und möchte die Kamera gar nicht mehr weglegen, um die Schönheit der rauen Natur einzufangen und so den Daheimgebliebenen einen Eindruck vom stürmischsten Winkels unserer Erde vermitteln zu können.
BUENOS AIRES
Das Kap Hoorn ist wohl das Highlight auf einer Südamerika-Kreuzfahrt, die noch weitere sehenswerte Anlaufstellen vorzuweisen hat. Die Fahrten starten oft in Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires, die sowohl in historischer, als auch in kultureller und künstlerischer Hinsicht viel zu bieten hat. Das Kunstmuseum für zeitgenössische lateinamerikanische Kunst, MALBA, ist definitiv einen Besuch wert. Um völlig in die argentinische Großstadt einzutauchen lohnt sich außerdem ein Spaziergang durch die Straßen des Viertels La Boca, mit seiner außergewöhnlich farbenfrohen Architektur und einer Vielzahl an Galerien und Museen. Ganz zu schweigen von den kulinarischen Leckerbissen, die es in Buenos Aires zu entdecken gibt. Im „The Argentinian Experience“ lernt man während eines Dinners, wie man sein Steak auf Spanisch bestellt oder welches die beste Technik ist, um eine Empanada zu schließen.
MONTEVIDEO
Auch Montevideo, die Hauptstadt von Uruguay steht auf dem Plan. Bei einer Tour durch die Stadt sollte man sich den wunderschönen japanischen Garten nicht entgehen lassen. Neben einigen Kunstmuseen findet sich in Montevideo das Museo del Futbol, das die Geschichte des Fußballs in Uruguay erzählt und nicht nur eingefleischte Fußballfans in seinen Bann zieht. Zur Stärkung gibt es „Chivito“ – eine Art Burger mit gebratenem Speck, Spiegelei, einem Stück gebratenem Fleisch, Schinken, Käse und „Ensalada rusa“, dazu Pommes Frites. Besonders leckere Chivito serviert die Bar Tinkal – Guten Appetit!
PUNTA DEL ESTE
Wasserratten kommen in Punta del Este, Uruguay, auf ihre Kosten. Am Brava Beach, der wegen des Wellengangs besonders bei Surfern beliebt ist; und am Mansa Beach mit seinem sanft abfallenden Strand und dem ruhigem Gewässer kann man den Sand zwischen den Zehen spüren und entspannen. Eine Auswahl an Geschäften mit lokaler Handwerkskunst und Mitbringsel befindet sich entlang des Plaza Artigas. Außerdem bietet der Leuchtturm aus dem 19. Jahrhundert am südlichen Ende der Halbinsel von seiner Aussichtsplattform einen tollen Rundumblick.
PUERTO MADRYN
Die argentinischen Küstenstadt Puerto Madryn befindet sich in Nordpatagonien und wartet mit feinen Sandstränden, einer Promenade mit guten Restaurants sowie dem Museum „Ecocentro“ auf. Gelegen auf einer Felskuppe präsentiert es Ausstellungen rund um die vielfältige Natur Patagoniens. Von dem Leuchtturm blickt man auf die Weite des Ozeans. Auf der anderen Seite der Bucht liegt die Halbinsel Valdes, die ein Naturreservat und das Zuhause von Pinguinen und Seeelefanten ist.
FALKLAND-INSELN
Nächster Halt ist Stanley, die Hauptstadt der britischen Falkland-Inseln und gleichzeitig die einzige Stadt des Archipels. Wer mehr über die Entdeckung der Falkland-Inseln, die Geschichte der Stadt, die Flora und Fauna der Inselgruppe und den Falkland-Krieg erfahren möchte sollte dem „Historic Dockyard Museum“ einen Besuch abstatten. Außerdem ist die Christ Church Kathedrale mit dem Bogen aus Walknochen sehr sehenswert.
USHUAIA
Willkommen im Feuerland! Nach der Umfahrung des Kap Hoorn landen viele der Schiffe im argentinischen Ushuaia, das auch als „Ende der Welt“ bekannt ist. Hier starten häufig Kreuzfahrten und Expeditionen in die Antarktis. Während eines Aufenthaltes in Ushuaia empfiehlt sich ein Ausflug auf die „Pinguin-Insel“ Yécapasela, um die Kolonien der Magellan- und Eselspinguine aus der Nähe zu bestaunen. Ein Naturschauspiel, das man nicht so schnell vergisst.
PUNTA ARENAS
An Chiles südlichster Spitze von Patagonien und an der Magellan-Straße liegt Punta Arenas. Hier steht auch das Denkmal des Entdeckers Ferdinand Magellan auf dem Plaza Munoz Gamero. Im „Museo Nao Victoria“ schlägt das Abenteurerherz höher, denn hier gibt es Nachbauten der legendären Schiffe berühmter Entdecker wie Magellan oder Shackleton zu sehen. Die Meerenge, Magellan-Straße, bildet die Verbindung zwischen dem Atlantischen und dem Pazifischen Ozean und wird als Basis für Ausflüge in die umliegende Wildnis und in die Antarktis genutzt.
PUERTO MONTT
Eine weitere aufregende Passage führt an den Fjorden Chiles vorbei nach Patagonien. Der Ort Puerto Montt gilt auch als Tor zu den Anden und den Fjorden Patagoniens. Über dem Plaza de Armas thront eine neoklassizistische Kathedrale aus Holz, die aus dem 19. Jahrhundert stammt. Einen starken Kontrast bildet der vor der Stadt liegende aktive Vulkan Calbuco, dessen schneebedeckter Gipfel einen wunderschönen Anblick bietet.
VALPARAÍSO
Den Abschluss vieler Kap-Hoorn-Kreuzfahrten bildet die chilenische Hafenstadt Valparaíso, mit ihren bunten Häusern und der bekannten Standseilbahn. Die frühere Residenz des berühmten Poeten Pablo Neruda ist heute das Museum „La Sebastiana“, von dort genießt man eine weite Sicht über den Pazifischen Ozean. Und wenn man schon die Gelegenheit hat, gehört die Caldillo de congrio, eine Meeresaalsuppe mit Muscheln serviert in einer Lehmschüssel, unbedingt zu einem Besuch in Valparaíso. Pablo Neruda hat diesem Gericht schließlich eine ganze Ode gewidmet, das verheißt nur Gutes. Um die Caldillo de congrio zu probieren ist das „Restoran Capri“ besonders empfehlenswert - am besten mit einem Glas Weißwein genießen.
Fest steht: die Umrundung des sagenumwobenen Kap Hoorn ist ein einzigartiges Erlebnis, voller Legenden von wagemutigen Seeleuten und wilder, ursprünglicher Natur – ein wahres Abenteuer aus der alten Zeit, das für immer in Erinnerung bleibt.
Hier geht es zu den Kreuzfahrten rund ums Kap Hoorn: http://bit.ly/KapHoorn-Reisen