Neusalz oder in polnisch Nowa Sól ist eine Hafenstadt auf polnischer Seite der Oder mit etwa 45 000 Einwohnern.
Zum ersten Mal siedelten sich unter böhmischer Herrschaft im 14. Jahrhundert Menschen auf dem Gebiet von Neusalz an, ca. hundert Jahre danach entstand dort unter Kaiser Ferdinand das Kammergut „Zum Neuen Saltze“ mit einem bedeutenden Siedewerk. Wenig später wurde der Ort dann in Neusalzburg und danach in Neusalz umbenannt. Der neu errichtete Hafen gewährte zunächst einen gut laufenden Handel mit Salzen, doch zu Beginn des 18. Jahrhunderts rentierte sich die Produktion nicht mehr und das Siedewerk wurde geschlossen. Der Name jedoch blieb, und 1743 kam das Stadtrecht hinzu, das Friedrich der Große Neusalz verlieh. Sein Plan für die Stadt sah vor, Siedlern aus Mähren hier eine neue Heimat zu geben. Es siedelte sich unter anderen die Herrenhuter Brüdergemeinde an, die an der späteren industriellen Entwicklung der Stadt bedeutend mitwirkte. Textilwerke, Eisenhütten und die Produktion von Emaillegeschirr bildeten die neuen Hauptindustrien der Stadt und brachten den Exporthandel in Schwung. So wurde es höchste Zeit, dass auch der Oderhafen 1831 ausgebaut wurde. Vierzig Jahre später wurde die Stadt schließlich auch an das Eisenbahnnetz angeschlossen.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde Neusalz Schauplatz der schrecklichen Naziverbrechen. Erst wurde ein Arbeitslager für Juden eingerichtet, später eine Außenstelle des Konzentrationslagers Groß-Rosen. Außerdem wurden große Teile der Stadt in Kämpfen beschädigt. Kurz vor der Ankunft der Roten Armee sprengten die Deutschen sogar die Oderbrücke. Nach Kriegsende wurden die Deutschen aus den Gebieten um Neusalz vertrieben und es siedelten sich Polen an.
Heute gehört Neusalz zu den bedeutendsten Industriestandorten Polens und ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Um verheerende Hochwasser, von denen die Stadt immer wieder betroffen war, zu vermeiden, ist inzwischen auch ein großes Dammsystem gebaut worden, das Neusalz vor der steigenden Oder schützen soll.
Kreuzfahrt Angebote zum Hafen Neusalz (Nowa Sól) / Polen
Die Geschichte der Industrie von Neusalz kann heute noch bei Besichtigungen nachvollzogen werden. Die Salzlager aus dem 17. und 18. Jahrhundert zählen hier zum Beispiel zu den Zeugen. An Stelle des ehemaligen Salzamtmannshauses aus dem 16.Jahrhundert findet man zwar inzwischen das städtische Rathaus vor, doch birgt der Ort auch heute noch einen Hauch der damaligen Zeiten.
Eine weitere Reise durch die Stadtgeschichte bietet sich dem Besucher auch in den zahlreichen Kirchen der Stadt, z.B. der im 16. Jahrhundert errichteten St. Michaeliskirche, der Pfarrkirche aus dem 19. Jahrhundert oder aber der um 1900 entstandenen St. Barbara Kirche.
Für Naturfreunde bietet Neusalz ein gutes Netz an Rad- und Spazierwegen, die durch schöne Gegenden rund um die Stadt und an attraktiven Plätzen vorbeiführen, und wer es noch abenteuerlicher mag, kann in Neusalz auch vom Schiff in ein Kajak umsteigen und so Sport und Landschaftserkundungen miteinander verbinden.
In welchem Land/Insel liegt Neusalz (Nowa Sól)?