Der Ort Abu Simbel ist ein kleines Städtchen, das auch nicht ansatzweise den Eindruck erweckt, ein Zentrum des Massentourismus zu sein. Die Straßen sind verschlafen, man sieht zwar ein einheimisches Kaffeehaus, eine Polizeistation, aber nicht einmal die sonst so üblichen und unvermeidbaren Andenkengeschäfte. Die Reisenden, die nach Abu Simbel kommen, betreten zwar die Tempelanlage auf einer kleinen Landzunge innerhalb des Nasser-Sees, aber eben nicht den so abgeschiedenen Ort.
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Die Tempel von Abu Simbel sind die südlichste Sehenswürdigkeit Ägyptens, dürfen aber im Erkundungs-Urlaub durch Ägypten auf keinen Fall ausgelassen werden. Die Kultstätte liegt ungefähr 280 Kilometer von Assuan entfernt und erregte 1964 Aufsehen, als die gesamte Anlage in einer dramatischen Aktion an ihren heutigen Standort versetzt wurde. Durch den Bau des Assuanstaudammes drohten die Tempel in den Fluten des Nasser Sees unterzugehen.
Die Kultstätte entstand in der Regierungszeit Ramses II (1279 – 1213 v. Chr.) und wurde zu seinem 30. Regierungsjubiläum vollendet. Der Große Tempel, der heute zu den beeindruckensten Monumenten der Geschichte gehört, wurde zu Ehren der ägyptischen Hauptgötter Amun-Re und Re-Harachte erbaut. Der kleinere Tempel im Norden wurde der Göttin Hathor und Ramses´ Königsgemahlin Nefertari geweiht.
Die Tempelbauten verdeutlichen auf beeindruckende Art und Weise die Kultur und religiösen Vorstellungen unter Ramsis II.
Vier imposante, 20 Meter hohe Statuen von König Ramses II thronen über dem Portal des kolossalen Baus und zeugen von der Übermacht des Pharaos. Auf der Tempelfassade ist eine Anzahl von Pavianskulpturen angebracht. Sie streben mit erhobenen Händen der aufgehenden Sonne entgegen.
Durch den engen Eingang gelangt man ins Felsinnere. Die Anlage erstreckt sich insgesamt über 55 Meter in den Berg hinein. Zuerst kommt die große Pfeilerhalle. Der Raum wird von zwei Pfeilerreihen in drei Gänge unterteilt. Die insgesamt acht Pfeilerstatuen sind beinahe zehn Meter hoch und dem Mittelgang zugewandt. Sie sollen den Pharao in der Gestalt des Gottkönigs Osiris repräsentieren. Die Reliefs an den übrigen Pfeilerseiten stellen den opfernden Ramses mit seiner Gemahlin Nefertari und der Tochter Bentonat dar. Die Decke des Mittelschiffs wurde mit Abbildungen von Geiern verziert. Die seitlichen Gewölbe sind mit Sternenmalerei geschmückt. Aber auch die Seitenwände bieten mit ihren abwechslungsreichen Reliefs einen beeindruckenden Anblick. Besonders religiöse Motive stehen im Zentrum der Abbildungen. Allerdings erzählen einige auch von Kriegshandlungen. Leitthema ist hier die Schlacht von Kadesch.
Im Anschluss betritt man eine kleinere Pfeilerhalle. Sie ist ebenfalls dreigeteilt. Hier stellen die Pfeiler den König gemeinsam mit den Göttern Amun-Re, Re-Harachte (Mut) und Weret-Hekau dar. Der Pharao ließ sein Abbild nachträglich einfügen und erhob sich damit selbst in den Götterstand.
Den Pfeilerhallen folgt ein Quersaal mit drei Durchgängen. Der Mittlere führt direkt ins Sanktuar (Heiligtum), dem Herzstück der Anlage. Nur der König hatte hier Zutritt. Die drei aus dem Fels gehauenen, überlebensgroßen Skulpturen der Götter Amun-Re, Ptah, Re-Harachte sind vereint mit der Steinstatue des Pharaos.
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